Absender: Joachim  Raff (C00695)
Erstellungsort: Wiesbaden
Empfänger: Gurckhaus (C00326)
Datierung: März 1863 (Quelle)
Umfang: 3 Seiten
Material: Papier

Leider konnte Raff nicht länger in Leipzig bleiben. Ein Brief seiner Frau [Doris Raff], der in Schuberths Handlung ankam, habe ihn nach Wiesbaden gerufen. Deshalb konnte er weder den E., noch Julius Kistner sehen. Er sei neugierig, zu sehen, ob es das " neu angerathene Mittel" brauche und ob es hilft. Kapellmeister Reinecke habe er besucht. Seine Einladung konnte er aber nicht annehmen. Er sei ihm freundlich gesinnt. Bittet um Partitur und KA von "Belsazar", das er gerne irgendwo aufführen lassen würde [UA erst 1885]. Er hätte auch gerne mit Bernsdorf geplaudert, konnte ihn aber wegen seiner Abreise nicht mehr sehen. Den Abend hatte er für Senff und Goetze eingeplant, die er dann auch sah. Kistner könne momentan nur kleine Sachen veröffentlichen. Raff wolle momentan keine weiteren Klaviersachen schreiben, da schon viele von ihm existieren, er den Markt nicht "chargieren" wolle und seine Kammermusik gerade erfolgreich sei. Hofft, dass Kistner um Ostern eines der folgenden neuen Werke bringen wird: 2. Symphonie op. 140, 3. Streichquartett op. 136, 3. Violinsonate op. 128, 4. Klaviersolo [was?], 5. Klaviersuite op. 162, Klavierquintett op. 107. Nachschrift: 1. April: Ein junger Mann kam mit einem Brief von Julius Kistner während seiner Abwesenheit zu Besuch, liess aber nur den Brief da. So habe er ihn nicht getroffen und wisse nicht, was er für ihn tun könne. Nachdem er mit Felgner verhandelt habe, melde er sich. Dass das Mittel nicht anschlage, sei "eklig". Man könne es trotzdem mit Wiesbaden versuchen. Er wundert sich, dass Kistner diesen Kurort so wenig schätzt.


Zitiervorschlag: Raff, Joachim: Brief an Carl Friedrich Ludwig Gurckhaus (31. 3. 1863); https://portal.raff-archiv.ch/A02278, abgerufen am 16. 9 2024.