5. 6. 1851
Brief an Joachim Raff
ID: A02248
Absender: | Franz
Liszt (C00543)
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Erstellungsort: | [Bad Eilsen] |
Empfänger: | Joachim
Raff (C00695)
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Datierung: | 5. Juni 1851 (Quelle) |
Material: | Papier |
Veröffentlichung: | Raff 1902, S. 1162ff. |
Liszt komme nicht vor Anfang Juli zurück. Er schreibe heute an Zieg. Ziegesar]. Erwartet nähere Bestimmungen von Beaulieu. Er unterstütze Raffs Entschluss, "König Alfred" [WoO 14] nochmals etwas umgestaltet aufzuführen, ehe er die "Autographie" vornehme. Er solle "Ce qu'on entend sur la montagne" und die Tasso-Ouvertüre rein schreiben und schauen, dass die Stimmen wohl von Musikdirektor [Johannes] Götze ausgeschrieben werden. Sie sollen dasselbe Format haben, da sie Liszt mit "Prometheus", "Mazeppa" und "4 Elemente" zusammenbinden will. Raff solle "R....." einladen und ihm "die Leviten lesen" wegen seiner Arbeit an der Schubert'schen "Fantasie" und der Weber'schen "Polonaise". Brockhaus würde die Übersetzung Raffs von der "Fondation Goethe" gerne herausgeben. Biedenfelds Aufsatz in der Minerva (Jena) habe er gelesen und heisst die Idee einer "Goethe-Schiller-Stiftung" willkommen. Erkundigt sich nach [Adolf] Stahr. Seinen "Lohengrin"-Artikel habe ihn fasziniert und zu Eintragungen in seine "Lohengrin"-Broschüre veranlasst. Erkundig sich nach Frau Moritz und ihrem Talent. Ziegesar habe gebeten, "Robert le Diable" [Meyerbeer] in Weimar aufzuführen. Bittet um die Partitur der Schubert'schen Oper ["Alfonso und Estrella" und die Abschrift von Reissmann, zudem solle er Szerdahelys Exemplar dem "Album d'un Voyageur" hinzufügen. Hofft, dass Beck in Weimar bleibt. Wagners Broschüre "ein Theater in Zürich" werde Raff Spass bereiten. Sie können versuchen, Beck, Schneider, Rölze und Milde dem Schauspiel zuzuteilen. Er bekomme einen guten Eck'schen Flügel. Bittet nach einigen Klavierstücken, um sie sich selbst vorzuspielen.