Jun. 1851
Brief an Joachim Raff
ID: A02247
Absender: | Franz
Liszt (C00543)
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Erstellungsort: | [Bad Eilsen] |
Empfänger: | Joachim
Raff (C00695)
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Datierung: | Juni 1851 (Quelle) |
Material: | Papier |
Veröffentlichung: | Raff 1902, S. 1166ff. |
sagt, dass er in den letzten beiden Briefen wieder den "besseren" Raff sehe, die "pendantischen Blähungen" seien bloss vorübergehende Symptome. Er solle es nach Wagners Beispiel machen und diese "Schlangenhaut" abwerfen. Er wolle den Empfehlungen von Raffs Vater alle Ehre machen Bülow besuchte Raffs Familie. Bei dieser Gelegenheit trug Raffs Vater diesem auf, Liszt zu danken]. Szerdahely sei in London und wolle nach Amerika. Raff solle die Partituren von Schubert und Weber nicht selbst machen, sondern Reissmann überlassen. Er habe wichtigere Arbeit für Raff, wie die Prophetenfuge, die Härtel ihm bald schicken werde. Reissmann solle die beiden anderen Akte ["Alfonso und Estrella"] schicken. Er werde morgen die Broschüre "Lohengrin et Tannhäuser" an Brockhaus schicken, die Raff veranlassen werde, "ordentlich loszulegen". Er wolle Raffs Aufsatz zu diesem Thema "bevorworten", wenn er ihn schicke. Fragt nach der Anwesenheit Bülows und ob Frau Moritz französisch spreche, da er ihr ein Entschuldigungsbriefchen senden wolle. Reagiert auf das Gerücht seiner "Intendenz", die Anstellung als Kapellmeister reiche ihm. Er solle den Alfred [WoO 14] "auf gute Beine stellen". Für den nächsten Winter solle er eine Symphonie [WoO 18 für Leipzig in Bereitschaft halten. Fragt Raff, wie es sich mit dem Doktorat verhalte und ob der Artikel für die "Grenzboten" fertig sei. Der Einladung von Beaulieu für die "Heirathsfestivität" könne er nicht entsprechen. Der "Tannhäuser" stehe fest und er habe Ziegesar gegenüber den Wunsch geäussert, dass Götze ihn übernehmen solle. Die Kantate von Chelard fülle das Konzert aus. Müsse bis Juli vor Ort bleiben. Grüsse an Joachim und Bülow.