6. 1. 1851
Brief an Joachim Raff
ID: A02237
Absender: | Franz
Liszt (C00543)
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Empfänger: | Joachim
Raff (C00695)
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Datierung: | 6. Januar 1851 (Quelle) |
Material: | Papier |
Veröffentlichung: | Raff 1902, S. 867ff. |
Nach einer weiteren Unterredung mit Möller müsse man damit rechnen, wegen dem Zustand von Prinzessin Marie noch einen Monat vor Ort zu bleiben. Er werde jedoch am 20. Januar nach Weimar zurückkehren. Raff solle die Ziegesar mitteilen. Er werde ab dem 23.1. zur Verfügung stehen, dann soll "König Alfred" WoO 14] in Angriff genommen werden. Wagner habe das Paket erhalten und berichtet, dass "Lohengrin" in Brüssel auf Französisch aufgeführt werden soll. Die "Tannhäuser"-Ouvertüre sei in Paris durchgefallen wie einst die "Sommernachtstraum"-Ouvertüre [Mendelssohn]. Bei dieser Gelegenheit habe er sich einst mit Weiland Kalkbrenner "brouilliert". Belloni habe die Ouvertüre in Weimar gefallen, in Paris weniger. Bülow habe seine "Würde" als Züricher Musikdirektor aufgegeben wegen seines Streits mit der Prima Donna, übernahm die Direktion des St. Galler Theaters. Er wolle eine Oper "Christus" schreiben. Wagner arbeite auch an einem neuen Opernbuch. Raff solle ausführlicher über Dingelstedt schreiben und das Gedicht von Heine [über Liszt schicken, der sehr leiden soll. Belloni habe ihn mit Kolisch zusammen besucht. Szerdahelys "Streben und Fleiss" bereite ihm Freude. Grüsse auch an Joachim.