Absender: Joachim  Raff (C00695)
Erstellungsort: Hamburg
Empfänger: Kunigunde  Heinrich (C00362)
Datierung: 29. September 1849 (Quelle)
Material: Papier
Veröffentlichung: in Auszügen: Raff 1902, S. 288f.

Er sei seit Tagen nicht zur Ruhe gekommen. berichtet über die Ankunft Liszts, der solgeich den "Fidelio" im grossen Stadttheater schauen ging. Als Raff dort ankam, war Liszt bereits in der Walhalla, wo sein "Göthemarsch" aufgeführt wurde. Auch dort verpasste er ihn, da er in der "Restauration" Nomayer ass und sich mit Dr. Willem unterhielt. Liszt habe momentan kein Geld ausser die Honorarzahlungen von Schuberth und Carolyne zu Sayn-Wittgenstein und ihre beiden Töchtern bei sich und will 5-6 Wochen in Bremen und Bad Eilsen verbringen. In Weimar sei er von [Eduard von] Bülow und Hans besucht worden. Abends habe Liszt seine zwei neuen Phantasiestücke über den "Propheten" gespielt, die von "Charlatanereien" wimmeln und zum Teil "äusserst reizende Sachen" enthalten. Später Wilken'scher Austernkeller, wo Liszt eine Serenade gebracht wurde. Liszt habe ihn Schuberth empfohlen, wie ihm dieser berichtet habe. Am Nachmittag sei er abgereist.


Zitiervorschlag: Raff, Joachim: Brief an Kunigunde Heinrich (29. 9. 1849); https://portal.raff-archiv.ch/A02218, abgerufen am 15. 9 2024.