Absender: Franz  Liszt (C00543)
Erstellungsort: Wien
Empfänger: Joachim  Raff (C00695)
Datierung: 6. August 1846 (Quelle)
Standort: Bayerische Staatsbibliothek (München)
Sammlung: Raffiana VIII, Nr. 2
Umfang: 8 Seiten
Material: Papier
Schreibmittel: schwarze Tinte
Incipit: Lieber Raff!
Trotz meiner bekannten Schreibantipathie
Veröffentlichung: Raff 1901, S. 113-115.

Bedankt sich für den "Brief-Band" und versichert dem E. seine Freundschaft. Hatte keine Mühe und daher kein Verdienst an der Veröffentlichung von Werken des E.s bei Mechetti. Könne sich jedoch auf gleiche Weise bei Haslinger einsetzen. Lobt an den Manuskripten des E.s "Talent, Formgewandtheit und eine umfangreiche Kenntnis dessen, was seit 16 Jahren für Klavier geschrieben wird". Wolle die "Loreley" [op. 21] spielen. Glaubt, dass sich die Stücke nicht gut verkaufen werden, da schwierige Stücke nur gekauft werden, wenn man sie von Konzerten des Komponisten kenne. Habe gegenüber Mechetti den Wunsch ausgesprochen, dass Raff den vierten Akt der "Hugenotten" [von Meyerbeer] für Klavier bearbeite "in dem Genre der Paraphrase über den 4ten Akt des 'Don Sebastian' von Kullak" [WoO 4a]. Damit würde der E. sich sowohl Meyerbeer als auch Schlesinger annähern. Der E. soll ihm "Gnade, Gnade" aus "Robert Le Diable" senden op. 28,1. Wolle Mitte März wieder in Wien sein, wo der E. ihn besuchen solle, um dort wichtige Kontakte zu knüpfen. Fürst [Felix] Lichnowsky wolle ein Klavier von Lefebvre, da es bei seinen Konzerten in Troppau und Ratibor einen guten Eindruck hinterlassen habe. Das Instrument der Herzogin von Sagan sei schön, aber von "härterem und weniger gleichmässigen Anschlag". Lefebvre sei ein "Dummkopf", wenn er an seiner Freundschaft zweifle.


Zitiervorschlag: Liszt, Franz: Brief an Joachim Raff (6. 8. 1846); https://portal.raff-archiv.ch/A02201, abgerufen am 14. 9 2024.