Absender: Joachim  Raff (C00695)
Erstellungsort: [ohne Ort]
Empfänger: Doris  Raff (C00693)
Datierung: Quelle undatiert
[undatiert] bis [undatiert] (Quelle)
14. Mai 1861 bis 16. Mai 1861 (ermittelt)
Standort: Bayerische Staatsbibliothek (München)
Signatur: Raffiana VII
Umfang: 4 Seiten
Material: Papier
Schreibmittel: schwarze Tinte
Incipit: [ohne Anrede]
Na, wieder ein ärgerlicher halber Tag weniger.

ärgert sich über den Umgang seiner Verwandten mit dem Erbe seines Vaters. Wolle das Geld besser anlegen, die "niederträchtigen Stockschwaben" geben seiner Mutter aber andere Ratschläge. Onkel Johann habe er den Vorfall geschrieben. "Der ewige Fluch der Klostererziehung meines Vaters". Das Gesicht der E. sei nun eingerahmt. Es helfe ihm gegen die Einsamkeit. Beklagt sich über die barbarische Hitze. 15.: Der Galop op. 104, der Kasse machen werde, sei fertig abgeschrieben, morgen komme die Polonaise op. 106 an die Reihe. Will dann ein langsames Stück machen. Bei der Klopstock-Lektüre habe er ein "kleines Stimmungsmotiv" gefunden, das er diesem vielleicht zu Grund legen könne. Gestern Abend Besuch: Frau Maus, Louis und die beiden Zwillinge. Wird sie in der Mühlgasse besuchen. Bei der Rückreise der E. sollten sie noch hier sein. War gestern in Bieberich, heute in Bienstadt und wolle jeden Tag einen grossen Spaziergang machen. 16.: reagiert auf den Brief des E.s. Schuberth müsse bei der nächsten Rechnung 1/2 Thaler mehr bezahlen, für ein Arrangement erhalte er noch 37 1/2 Thaler. Wenn die E. mit ihrem Geld auskomme, solle sie Gerrah [?] 53 Thaler gegen Unterschrift schicken, er werde diesen Monat 150 Thaler verdienen und könne ihr im Bedarfsfalle schicken. Ist beunruhigt über den Zustand der E. Es scheine ihn, Ganth [?] habe die Sache zu leicht genommen. Solle sie sich nach ihrer Kur besser fühlen, könne sie immer noch Kistners Einladung in Leipzig annehmen. Er sei noch nicht bei König gewesen, dafür mit Wieners spazieren. Boos [?] habe in seiner Abwesenheit hergeschickt und nach der E. fragen lassen. Fragt, ob er diesen bald besuchen solle. Fragt, wie sie es mit dem Geburtstag von Emilie [Genast] halten wollen.


Zitiervorschlag: Raff, Joachim: Brief an Doris Raff ([14. 5. 1861]); https://portal.raff-archiv.ch/A01820, abgerufen am 12. 9 2024.