Absender: Joachim  Raff (C00695)
Erstellungsort: Weimar
Empfänger: Verlag Friedrich Kistner (D00020)
Datierung: April 1851 (Quelle)
Standort: Goethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung Weimar (Weimar)
Signatur: GSA 59/107,1
Umfang: 4 Seiten
Material: Papier

Schickt den Brief Bellonis und bittet um baldige Publikation. Habe durch Szerdahelyi erfahren, dass der E. "etwas ungehalten" über ihn sei. Dazu bestehe kein Grund: Der E. habe die Publikation vom Notturno [op. 58 Nr. 1] zugesagt, die noch bei David liege, beschwere sich nun aber darüber, dass es zu schwer für das Klavier sei. Bestreitet dies, da er selbst – obwohl er das Klavierspiel "ganz an den Nagel gehängt" habe – "korrekt" spielen könne. Hätte jederzeit den Klavierpart leichter gemacht, wenn sich der E. an ihn gewendet hätte. Überlässt Senff die Publikation der "sämtlichen Alt-Lieder" [wohl op. 48], da dieser die ersten Lieder des A.s drucken liess [op. 47], über die bald eine Rezension aus der Feder Liszts erscheinen werde. Könne dem E. aber Lieder für Sopran, Duette für 2 Stimmen, Männer- und gemischte Quartette vorlegen. Für die Kammerkompositionen warte er – wie Liszt ihm geraten habe – auf einen Verleger, der sie "en bloc" veröffentliche. "Könne nicht anders", als "alljährlich" ein Werk in dieser Gattung zu schreiben. Habe ein Klaviertrio WoO 9, das Chorley positiv rezensiert habe. Kullak aus Berlin und Riccius schätzen das Werk. Habe zudem ein weiteres Notturno [op. 58 Nr. 2?], die Joachim gewidmete Eclogue fantastique op. 57 und eine "Caprice in a" op. 59, Cossmann gewidmet. Habe auch zwei Entwürfe zu Notturnos für Klavier und Cello bereit [op. 86?]. Am 3.5.1851 soll seine Oper ["König Alfred", WoO 14] gegeben werden, wofür der Intendant von Hülsen aus Berlin anreisen werde. Lädt dem E. dazu ein. Liszts "Harmonies poetiques" seien fertig. Der E. soll sie sich nicht entgehen lassen.


Zitiervorschlag: Raff, Joachim: Brief an Musikalien-Verlag von Fr. Kistner (30. 4. 1851); https://portal.raff-archiv.ch/A00575, abgerufen am 12. 9 2024.