Wünscht dem E. eine gute Erholungsreise südwärts. Spiele am 8. Mai
in Erfurt, später in Stralsund und
anderen Nestern. Seine Frau wünsche in den Ferien
etwas anderes zu sehen. Wolle mit ihr 4 Wochen nach Kopenhagen
gehen (Seeluft kneipen und im Thorwaldmuseum Kunst). Fragt, ob er wirklich so
"pessimistisch" über Hirsch geschrieben habe.
Eigentlich mache ihm dieser Freude, weil er intelligent und nicht oberflächlich sei.
Dieser bringe es aber nicht über einen guten Bravourspieler hinaus - immerhin sei das mehr als
Jaëll. Er habe Feuer und Rasse, werde aber den
Judenjungen nicht ablegen können. Lassalle meine,
"es sei ihm, als ob [mit Hirsch] ein Wald von alten Kleidern heranwimmele". Weitzmann lobe Hirsch. Der E. beherrsche
Güstrow. Dankt dem E., dass dieser in
Wiesbaden ein Konzert organisieren wolle. Möchte gerne Geld
aus Schwendts Kasse einstreichen. Mit Liszts zweitem Konzert dürfte es wohl wieder nichts werden.
Fragt, ob Hagen und die Kapelle dauernd besetzt
seien. Könnte die "Don Juan"- oder die "Robert"-Fantasie spielen - scheue die
Konkurrenz zu Pallat nicht. Oertling habe ihm das Schreiben an Barth abgebettelt. Dieser spiele übrigens besser als Baldenecker und Gleichauf. Dieser habe mit Lange die beiden Sonaten des E.s [op.
73 und op. 78] recht sauber und frisch
vorgetragen und könne Mendelssohns, Joachims und Rubinsteins
Konzerte. Sei mit Damrosch im Moment etwas
"brouilliert". Habe im vorigen Jahr Bronsart und
Draeseke, in diesem Jahr Damrosch und Ritter abgeschnallt. Habe von "Des Sängers Fluch" erst die
Hälfte der Korrekturen erhalten. Schicke dem E. zuerst ein Exemplar [im Joachim-Raff-Archiv
der Sammlung Marty]. Lege dann noch die Auferweckung Ph. Em. Bachs bei. Freue sich auch auf die Vaterlandssymphonie op. 96 trotz des Abwiegelungsversuches des E.s. Der E.
vermute, dass der "Germanismus" des Werks für dem A. zu "barbarisch" daherkomme.
Freue sich, obwohl ohne "Hirschliches Blut", an "Barbarischem", besonders bei
Rubinstein goutiere er dieses "reichlich
vertretene Element". Wolle dessen drittes Konzert in G-Dur in
Erfurt probieren. Studiere jetzt dessen drittes Concert G-Dur
und spiele es in Erfurt. Der E. soll Johns
Angebot nur nutzen, wenn er möge. Empfiehlt einen Schüler, Paul Kuczynski, der op. 73 auswendig, die drei letzten Teile von op. 91 spiele und nach
Wiesbaden komme. Fragt, ob der E. diesen unterrichten
wolle. Habe eine ehemalige Schüler des E.s, Josephine
Saulson, unterrichtet. Möchte der Schwägerin ein Liederheft widmen und fragt, wie hoch sie singe.
Marx sei seit ein paar Tagen blind wegen zu viel
Zucker. Meyerbeer sei noch rüstig und soll jeden
Abend im Ballet sein. Bock sei jetzt tot. Grüsse
von Mutter und Frau, die Töchter [Daniela und
Blandine] seien noch nicht so weit. Wagner sei hier durchgereist, vorläufig nach
Wien. Abstrapaziert, aber zufrieden mit dem materiellen
Erfolg in Russland.