Absender: Joachim  Raff (C00695)
Empfänger: Gurckhaus (C00326)
Kistner (D00020)
Datierung: 3. Juli 1861 (Quelle)
Standort: Goethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung Weimar (Weimar)
Signatur: GSA 59/107,1
Umfang: 4 Seiten
Material: Papier

Bedankt sich für das Honorar für op. 85 und schickt den Verlagsschein. C schreibe seinen Namen aber mit einem "s", um sich von den Wiener Namensvettern zu unterscheiden. Replik auf den anderen Teil des Briefes: Der E. wisse, wie hart der Anfang des A.s war ohne Unterricht, ohne Kapital. Habe im Laufe der Zeit alles selbst erlernt und musste dabei mit der Hand im Mund leben. Das habe Einfluss auf seine Kompositionen und den Verkauf seiner Manuskripte gehabt. Habe sich nun eine "selbstständige Position" begründet. Sein jährliches Einkommen betrage nun 3400 fl., auch wenn er an seinen Kompositionen keinen Heller verdiene. Der E. und Julius Kistner haben auch in den bösen Tagen die Hände nicht von ihm angezogen. Fragt, warum der E. dies nun tun wolle, da er nun solide und reife Kompositionen anzubieten habe? Werde nun einen Verlag nicht mehr durch mit sich selbst konkurrierenden Produkten beeinträchtigen. Habe zu op. 75 auch keine Konkurrenzstücke geschrieben, obwohl andere Verlage ihn darum gebeten haben. Habe trotz Angeboten seine dritte Violinsonate [wohl WoO 55] nicht herausgegeben, bis die erste op. 73 und die zweite op. 78 genug für Schuberth abgeworfen haben. Bittet den E., op. 85 schnell herauszugeben und um Korrekturen. PS: Herr Lotto habe aus Stettin geschrieben, dieser wolle gerne hier spielen. Habe bei der Administration des Kuretablissements dies angeregt, es gebe aber noch keinen Entschluss. Lotto habe ihm seine Adresse nach Abreise aus Stettin nicht zukommen lassen. Bittet um Adresse, wenn der E. sie kenne.


Zitiervorschlag: Raff, Joachim: Brief an Carl Friedrich Ludwig Gurckhaus (3. 7. 1861); https://portal.raff-archiv.ch/A00417, abgerufen am 22. 1 2025.