Habe von Pruckner erfahren, dass
der E. mit diesem zusammen seine Sonate [op. 73]
aufgeführt habe. Bedankt sich, dass der E. trotz Problemen seinem Talente die Tore
Wiens geöffnet habe. Es sei ihm erklärlich, dass seine
Werke viele Vorurteile gegen sich haben. Werde von einigen seiner Kollegen auf die
"totale Umwälzung" gedrungen. Folge zwar der "allgemeinen Fortschrittsforderung", der
Fortschritt dürfe jedoch nur auf "historischem-naturgemässem Wege" erstrebt werden.
D. h., der "individuelle Gehalt" werde in die "vorhandenen Formen" einverlegt und
diese nur dort geändert, wo es unausweichlich sei. Gerechtfertigt werde dies durch
die Meister der Wiener Schule. Hoffe daher, nicht mit den Kollegen, die die schönen
Formen mutwillig verschleudern, in einen Topf geworfen zu werden. Pruckner habe
berichtet, dass der E. das übersandte Quartett op. 77
einer Aufführung an einer Soirée für nicht unwert halte. Bedauert, nicht mehr
Kammerwerke übersandt zu haben. Hatte kaum Zeit, die Werke, die im Entwurf fertig
sind, auszuarbeiten, da er mit der Vollendung eines fünfaktigen Musikdramas [Samson,
WoO 20] beschäftigt sei. Wolle sich diesen Werken bald
wieder zuwenden und sie dem E. mitteilen. Könne auch grössere Vokal- und
Instrumentalwerke zur Verfügung stellen. Gute Wünsche für den kranken jüngsten
Sohn des E.s.