Beklagt sich über das Schweigen des E.s. Habe aus den
Löwenberger Konzerten jedoch gemerkt, dass er dort nicht
vergessen werde. Bittet den E., dem Fürsten Glückwünsche zum hohen Geburtstag zu überbringen. Es
folge eine "garstige Bettelei im Interesse der offiziellen Wiesbadener Musik". Die
hiesige Kapelle besitze keine Bibliothek, daher müsse alles zusammengeborgt werden.
Die Kapellen in der Nähe haben keine neue Musik. Bittet um die Symphonie "Harold" von
Berlioz, "Sängers Fluch" Bülow, "Les Préludes" von Liszt,
"Faustouvertüre" von Wagner. Der E. könne auch
eines seiner eigenen Werke beilegen. Kaum Neuigkeiten: Der Krieg habe Einquartierung
und Herrenwechsel gebracht - nicht mehr und nicht weniger. Sei deutsch und bleibe
deutsch, der König solle Deutschland hoch aufrichten. Im August sei der
Schwiegervater Eduard Genast gestorben. Habe trotz
mancherlei Bewegung Musik geschrieben: die vierte Ouvertüre op.
127 (Bülow gewidmet), das 2te Trio op. 112,
dritte und vierte Violinsonate op. 128, op. 129. Seine neue Symphonie op. 140 werde in
14 Tagen in Wiesbaden aufgeführt [01.03.1867]. Nachschrift: Wenn Alide Topp dort sei, soll der E. sie grüssen und sich
nicht darüber ärgern, wenn diese Salonmusik aus seiner "Firma" spiele: "Ich habe ja
diese Gattung nicht erfunden, ich cultiviere sie nur mit etwas mehr Glück als manche
Collegen".