Absender: Joachim  Raff (C00695)
Erstellungsort: Wiesbaden
Empfänger: [Emil]  Bock (C00074)
Ed. Bote & G. Bock (Verlag) (D00006)
Datierung: 7. Mai 1870 (Quelle)
Standort: Staatsbibliothek (Berlin)
Sammlung: Musikabteilung
Signatur: Mus. ep. J. Raff 33
Umfang: 4 Seiten
Material: Papier
Schreibmittel: schwarze Tinte
Incipit: Mein werthester Herr Bock
Erst heute komme ich dazu Ihnen zu schreiben.

Habe "Ihnen zulieb" auf Dohen [?] bis Donnerstag gewartet und habe bei seiner Schwägerin [Emilie] Merian den Auftrag des E.s und einige Zeilen hinterlassen. Musste seit Rückkehr aus Weimar einige Änderungen an der Symphonie [wohl op. 153] anbringen. Reise morgen nach Basel und konferiere mit Paul Reber wegen "Dame Kobold" op. 154 sowie wegen einer neuen Oper. Will am 25. wieder in Weimar und am 30./31. wieder hier sein. Die Neuedierung von "Dame Kobold" könne dem E. anfangs Juni zur Disposition gestellt werden. [Anna] Reiss und [Louise] Radecke sowie [Urs Joseph] Schild seien im Urlaub. Dann werde die Oper in Weimar wieder gegeben. Im Juni sei dies wegen sechs Wagnervorstellungen nicht mehr möglich. Der E. könne sich darauf verlassen, dass das Stück in Weimar im Repertoire bleibe und sofort nach Erscheinen von mehreren Bühnen gegeben werde. Gibt Desiderien für die Ausstattung: 1. Saubere und korrekte Ausgabe, 2. Herstellung der nötigen Arrangements. Anerbietet sich für diese Arbeit, wenn geeignete Hände fehlen. Die Ouvertüre und das Tanzdivertissement müssten 4-händig herausgegen werden. Die Walzerarie müsste bald in mehreren Arrangements da sein und von jedem Akt ein Potpourri. Bittet um Zusendung von Textbüchern, die aus der Text-Preis-Ausschreibung hervorgegangen seien. Glaube nicht, dass sich darunter etwas finde. Es wäre möglich, dass man etwas dabei lerne, da die Texte von Regisseuren stammen. Das vom E. bei Liszt gehörte zweite Trio op. 112 (nicht das erste op. 102) sei auch in London und Paris gespielt worden.


Zitiervorschlag: Raff, Joachim: Brief an Emil Bock (7. 5. 1870); https://portal.raff-archiv.ch/A00047, abgerufen am 15. 9 2024.